- Schwind
- Schwịnd,Moritz von, Maler und Zeichner, * Wien 21. 1. 1804, ✝ Niederpöcking (heute zu Pöcking, Landkreis Starnberg) 8. 2. 1871; Schüler von L. Schnorr von Carolsfeld und J. P. Krafft, begann mit Zeichnungsfolgen und Illustrationen und wandte sich in München (seit 1827) unter dem Einfluss von P. von Cornelius der Wandmalerei zu (Münchner Residenz, 1833-34), der er sich auch später v. a. widmete (Kunsthalle in Karlsruhe, 1839-44; Wartburg, 1853-55; Hofoper in Wien, 1863-67). Gleichzeitig entstanden viele Gemälde (u. a. die »Reisebilder«, 1848-64), Zeichnungen für die »Fliegenden Blätter«, den »Münchner Bilderbogen« u. a. Seit den 1830er-Jahren entwickelte Schwind eine zyklische Kompositionsweise, bei der die Hauptszenen durch bereichernde oder erklärende Neben- und Rahmenbilder begleitet werden. 1847 wurde er Professor an der Münchner Akademie. In seiner illustrativen, poetisch-gemütvollen Kunst von feinem Humor erweist sich Schwind als ein Hauptmeister der deutschen Spätromantik.Weitere Werke: Zyklische Kompositionen: Eine Symphonie (1852; München, Neue Pinakothek); Aschenbrödel (1852-55; ebenda); Die sieben Raben (Aquarell, 1857-68; Weimar, Staatliche Kunstsammlungen); Die schöne Melusine (Aquarell, 1869-70; Wien, Galerie des 19. Jahrhunderts).Einzelbilder: Der Ritt des Falkensteiners (1843-44; Leipzig, Museum der bildenden Künste); Rübezahl (um 1845; München, Schack-Galerie); Der Sängerkrieg auf der Wartburg (1846; Frankfurt am Main, Städelsches Kunstinstitut); Die Rose (auch: Die Künstlerwanderung, 1847; Berlin, Nationalgalerie); Die Hochzeitsreise (1855; München, Schack-Galerie); Die Morgenstunde (um 1860; ebenda).M. v. S. Reise u. Märchenbilder, Einf. v. U. Christoffel (1951);G. Pommeranz-Liedtke: M. v. S. (Leipzig 1974);M. v. S. - Meister der Spätromantik, hg. v. S. Holsten u. a., Ausst.-Kat. Staatl. Kunsthalle, Karlsruhe (1996).
Universal-Lexikon. 2012.